Hallo Herbst - Apfel-Quitten-Zwetschgen-Walnuss-Tarte

Apfel-Quitten-Zwetschgen-Walnuss-Tarte (develloppa)

Von den Ende September Geborenen heißt es ja, sie wären manchmal entscheidungsunfreudig, unentschlossen, wägen alles ab. Bei diesem Kuchen habe ich das anscheinend bestätigt, Apfel-Walnuss oder lieber Pflaumenkuchen oder doch was mit Quitten, die gerade so verlockend aussehen, hmmm, und so wurde aus dem Nichtentscheidenkönnen eine ziemlich köstliche Apfel-Quitten-Zwetschgen-Walnuss-Tarte. Vor ein paar Jahren noch wäre Schokokuchen meine erste Wahl gewesen, aber diese rustikalen Tartes mag ich immer lieber, einfach und gut, ohne schischi, die Zutaten eher nach Gefühl und nicht grammhaargenau wie z.B. bei den zickigen Macarons, wo schon Zugluft das Resultat verändern kann.


Rezept:

 

160 g Mehl

60 g gemahlene (Hasel)Nüsse

70 g Rohrzucker

100 g kalte Butter

1 Prise Salz

1 Bio-Ei

2 EL Apfel-Karamell-Marmelade (oder andere Marmelade nach Wahl)

2 Äpfel

1 Quitte (+ 1 TL Zitronensaft und 1 EL Zucker zum Dünsten der Quitte)

1 Handvoll Zwetschgen

1 Handvoll Walnüsse

1 EL Zucker zum Bestreuen

 

Die gemahlenen Nüsse in einer Pfanne leicht rösten, bis sie duften (aber nicht verbrennen, dann werden sie bitter), abkühlen lassen. Dann Mehl, gemahlene Nüsse, Zucker, Butter, Salz und Ei mit kühlen Fingern rasch zu einem Mürbeteig verkneten und mindestens eine halbe Stunde in den Kühlschrank stellen. Die Quitte schälen, Kerngehäuse entfernen, vierteln, in Stücke schneiden und in etwas Wasser mit 1 TL Zitronensaft und 1 EL Zucker bissfest dünsten, dann abgießen. Die Äpfel ebenfalls schälen und in Stücke schneiden, Pflaumen entsteinen und vierteln. Den Teig auf bemehltem Backpapier ausrollen (größer als eine Springform), die Mitte mit einem Teller o.ä. markieren, so dass ein guter Rand zum Umklappen bleibt, die Mitte mit Marmelade bestreichen (ich hatte noch ein Glas Apfel-Karamel-Marmelade mit fleur de sel im Vorratsschrank, was natürlich hervorragend dazu passt, aber es geht auch andere Marmelade wie Aprikose oder Johannisbeer), dann mit den Früchten belegen, was nicht draufpasst, direkt aufessen, die Walnusshäften zwischen den Fingern zerdrücken und darüberbröseln, dann den Zucker darüberstreuen, den Rand vorsichtig Stück für Stück umklappen, alles schön fest drücken, für einen schönen Glanz kann man den Rand noch mit kalter Milch oder Sahne bepinseln. Die Tarte mit dem Backpapier auf ein Backblech ziehen und bei 190° Umluft ca. 30 - 40 min backen, wird der Rand zu schnell braun, die Temperatur etwas reduzieren. Man kann auf die fertige, noch heiße Tarte noch etwas Marmelade pinseln, das ist Geschmackssache, wie süß man das Ganze haben möchte. Und dann am allerbesten lauwarm essen, und noch besser mit Sahne oben drüber.

 Herbstzeit ist auch Pilzzeit. Und dieses Jahr scheint es eine Menge davon zu geben. Auf diese hübsche Fliegenpilzfamilie sind wir letzte Woche in Österreich gestoßen. Der Fliegenpilz ist wohl der bekannteste Pilz überhaupt, er ist aber bekanntermaßen kein Speisepilz, dafür gilt er als Glückssymbol und ich mag den Anblick der leuchtenden Rotkäppchen.

Fliegenpilzfamilie (develloppa)

Noch mehr freue ich mich aber über den Anblick dieses Exemplars: ein Bilderbuchsteinpilz, heute vor den Toren Hamburgs gefunden, und zwar richtig viele von seiner Sorte. Nee, die Stelle verrate ich nicht. Und meine Mutter scheint mit ihrer Theorie, Pilze braucht man eh nur bei zunehmendem Mond zu suchen, Recht zu haben, vor zwei Wochen war nämlich nichts zu finden.


Die Steinpilze gaben ein Dreierlei-Schlemmermahl, der Schönste wurde roh als Carpaccio serviert, ganz dünn in Scheiben geschnitten, mit ordentlich gutem Olivenöl, Meersalzflocken, Basilikumblattstreifen und Parmesanspänen bestreut, die zweite Variante mit Schinkenspeckstreifen gebraten, die dritte Variante in Olivenöl mit frischem Thymian gebraten, Salz, Pfeffer, hauchdünne Knoblauchscheibchen und etwas Zitronensaft dazu. Alle drei Varianten supergut. Fotos gibt es davon nicht, es war viel zu lecker, um vorher noch Zeit mit Fotografieren zu verbringen. Die Fundstelle ist auf jeden Fall gemerkt.

ein perfekter Steinpilz (develloppa)

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