Zeitfragen und ein Apfel-Mohn-Kuchen

So ein normaler Tag ist ja mehr oder weniger durchorganisiert, strukturiert, bestimmt von Terminen, Verabredungen, Verpflichtungen, Job, Einkaufen usw., man hat gar keine Zeit, nachzudenken, was man mit seiner Zeit denn nun Tolles anfängt.

 

Aber dann gibt es auch so völlig unverplante Tage, ich liebe und brauche das, um kreativ zu sein, einfach machen zu können, was mir in den Sinn kommt, so lange ich möchte, ohne auf die Uhr zu schauen. An so einem freien Tag schlafe ich nicht etwa aus, nein, ich stelle mir den Wecker extra früh, um möglichst viel von dem tollen freien Tag zu haben. Und dann sitze ich da mit meinem Kaffee und tausend Ideen im Kopf und kann mich kaum entscheiden, womit ich denn jetzt anfange, nähen, färben, malen ... alles, Hauptsache kreativ und mit den Händen. Und Rezepte ausprobieren, im Garten buddeln, und dann liegt da auch noch das 10kg-Paket Ton und den Kleiderschrank könnte man doch auch mal ....

 

Ich muss dann aufpassen, dass ich mich nicht verzettele, einen Fokus finde, mit irgendwas einfach mal anfange. Und dann vertief ich mich meist komplett in mein Tun und erschrecke irgendwann, wie spät es schon ist. Freie Tage gehen definitiv schneller rum als strukturierte.

 

Heute war so ein Tag, der Fokus lag irgendwann auf Stoffschnipsel sortieren und auf dem kompletten Boden verteilen, Patchwork- und Stickexperimenten. Gelernt: Sticken durch mehrere Lagen Stoff geht schwer und tut am Daumen weh und wenn man trotzdem weitermacht, hat man am Ende des Tages einen tauben Daumen. 

 

Unser kleiner Apfelbaum trägt sehr hübsch anzuschauende Äpfel, die aber allesamt einen Wurm beheimaten und die jetzt nach und nach runterplumpsen, also gab es heute auch noch einen Apfelkuchen. Auf die altbekannten Apfelrezepte hatte ich keine Lust, und bei Micha (natürlich) bin ich mal wieder fündig geworden, Apfel mit Mohn und Buttermilch, so fluffig, so saftig, so gut.

 

Das Rezept hab ich etwas runtergerechnet, so dass es für eine normale Springform (25 cm Durchm., 6 cm Höhe) passt:

 

600 g geschälte, grob gewürfelte Äpfel (mit 1 EL Zitronensaft beträufeln)

200 g weiche Butter

170 g Rohrzucker

1 P. Vanillezucker    

4 Eier

320 g Mehl (hier: 220 g Weizen-, 100 g Buchweizenmehl)

1/2 TL Zimt

Prise Salz

2 TL Backpulver

200 ml Buttermilch

für die Mohnmischung:

125 g Mohn

100 ml Milch

20 g Butter

50 g Zucker

für den Guss: 100 g Puderzucker und etwas Zitronensaft

 

Für die Mohnmischung den Mohn quetschen oder mahlen (geht gut mit einer alten Kaffeemühle), die Milch mit Butter und Zucker heiß werden lassen, den Mohn dazugeben und quellen lassen, wer mag, kann einen Schuss Rum oder Rosinen oder gehackte Mandeln dazu geben. Eine Packung Mohnback geht natürlich auch, ich bin aber kein Freund von Fertigzeug.

Für den Teig weiche Butter und Zucker mit dem Mixer schaumig schlagen, dann nach und nach die Eier dazu rühren, dann die abgekühlte Mohnmasse, zuletzt die Buttermilch und das mit Zimt, Salz und Backpulver vermischte Mehl unterrühren (wenn das Mehl drin ist, nicht mehr so lange rühren). Zuletzt die Apfelstücke unterrühren, den Teig in die gefettete Springform gießen, bei 160° Umluft ca. 75-85 min backen (Stäbchenprobe), wenn der Kuchen oben zu braun wird, mit Alufolie abdecken. 

Nach dem Abkühlen einen Guss aus Puderzucker und Zitronensaft auf den Kuchen geben, schmeckt frisch und auch noch nach 3 Tagen.


"Write it. Shoot it. Publish it. Crochet it, saute it, whatever. MAKE." (Joss Whedon)


Schönen Sonntag. 


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Kommentare: 5
  • #1

    ahojsenn (Sonntag, 23 August 2015 21:14)

    Schickste mir mal so 'nem Kuchen? In ca drei Tagen bin ich in der Nähe von Innsbruck, ach schick den doch lieber gleich zu Franz ins Auszeithaus ;-)

  • #2

    Dagmar (Montag, 24 August 2015 21:08)

    Ups, aufgegessen. Aber wenn ich im September da bin und wenn der Franz bis dahin den alten Holzofenherd betriebsfertig hat, würd´ ich den glatt backen, versprochen.

  • #3

    Judika (Montag, 24 August 2015 22:10)

    Liebe Dagmar,
    Dein Kuchen sieht oberlecker aus.
    Was machst Du aus dem Jeans-Patchwork?
    herzlich Judika
    P.S. Kommt bei diesem Kommentar auch, dass meine Seite nicht existiert?

  • #4

    Dagmar (Dienstag, 25 August 2015 09:21)

    @Judika : Yepp, auch hier: "diese Seite ist nicht verfügbar"... Aus dem Jeans-Patchwork wurden Topflappen, heute beim creadienstag zu sehen. LG, Dagmar

  • #5

    ahojsenn (Donnerstag, 27 August 2015 08:07)

    @Judika: Du hast in Deinem Seitenlink "http://" doppelt drinnen. Daher geht das nicht...