Tomaten! Meine kleinen wilden roten Perlen...

Bei kaum einem Gemüse (eigentlich ist die Tomate ja eine Beere) schmeckt man den Unterschied zwischen gekauft und selbstgeerntet so stark. Tomaten, die noch nie einen Kühlraum von innen gesehen haben, sonnenwarm vom Strauch gepflückt, ein Traum! Tomaten stehen neben Kräutern ganz oben auf der Wanna-have-Liste im Garten. Wenn da nicht immer das Problem mit Regen und Gewächshaus wäre. Aber es gibt robuste alte Sorten und Wildtomaten, die viel weniger anfällig sind, und allein ihre Namen: Fuzzy Wuzzy, Sweetheart, Britain Breakfast, Brandywhine ... Am liebsten hätte ich sie ALLE, musste mich aber wegen Platzproblemen ein wenig beschränken, und nun wachsen hier 7 verschiedene Tomatensorten in Töpfen und Obstkisten wild vor sich hin. Und zwar wirklich wild, denn im Gegensatz zu "normalen" Tomaten müssen sie nicht ausgegeizt werden, sondern entwickeln riesige Büsche (Rote Murmel hat gerade die 2-Meter-Marke überschritten). Man gebe ihnen also ein Gerüst aus Stäben, gute Erde, Wasser und ein wenig Zuwendung ("Guten Morgen meine Süßen, jetzt gibts was zu trinken...")  und sie wachsen dankbar um die Wette. Black Cherry ist geschmacklich momentan mein Favorit, andere sind einfach lustig wie die Humboldii mit ihren unzähligen johannisbeergroßen (!) Früchten, oder die riesige German Gold, die jeden Tag größer wird. 

Ach und dieses Buch, mal auf dem Flohmarkt erstanden, tituliert als  "ein Muss für jeden hoffnungsfrohen Gärtner, der noch glaubt, jemals die Natur zähmen zu können...." - schön zu wissen, dass man nicht allein ist:-) Erfrischend, leidenschaftlich und urkomisch schreibt Mr. Alexander über seinen Beet-Wahnsinn, den Kampf gegen Wühlmäuse, Raupen, Unkraut und Unwetter und kommt nach einer Kosten-Nutzen-Analyse zu der Erkenntnis, dass es ihn 64 $ kostete, auch nur eine seiner heiß geliebten Tomaten zu züchten. Doch jeder Gärtner wird einem versichern: Es ist jeden Pfennig wert, denn nichts schmeckt so fantastisch wie die Tomaten aus dem eigenen Garten.

"Es gibt viel Gutes über das Gärtnern zu sagen, aber lassen Sie sich bloß nicht einreden, es sei vernünftig!" (W. Alexander)

 

So, und da inzwischen auch nach Direktverzehr vom Strauch Tomaten übrig bleiben, werden diese jetzt zu köstlichen Dingen weiterverarbeitet wie zum Beispiel dieser Schmortomatensauce: 

 

So gehts:

 

ca. 1,5 kg Tomaten (je nach Größe halbiert oder geviertelt) auf ein mit Backpapier ausgelegtes Blech legen, 1 Zwiebel in groben Stücken und ca. 4 ganze Knoblauchzehen dazu geben, einige Zwiege Thymian, Rosmarin, 2 Lorbeerblätter, 1 EL getrockneten Oregano, 2 EL Honig, 2 EL roten Balsamico, 4 EL Olivenöl, Meersalz und frisch gemahlenen Pfeffer  darüber geben und für eine knappe Stunde in den Ofen (180°). Dann Kräuterstiele rausfischen, alles in einen Topf geben und mit etwas Wasser (ca. 200 ml) pürieren. Ich habe einen Pürierstab genommen, man kann das Ganze auch mit einem Holzlöffel durch ein Sieb streichen oder in der Flotten Lotte passieren, dann bleiben die Häutchen und Kerne draußen, aber mir ist das zuviel Gedöns und ich find´s auch so köstlich. Nun nochmal aufkochen, abschmecken und mit offenem Deckel auf die gewünschte Konsistenz einkochen lassen. Heiß in saubere Gläser füllen.

Ich benutze die Sauce am liebsten für Pizza und mach sie etwas dicker, oder als schnelles Essen zu Nudeln mit Basilikum. 

 

Merke 1: man sollte beim Kochen von Tomatensauce niemals sein    

             Lieblingsshirt tragen

Merke2 : Wenn man Tomatensauce eine halbe Stunde mit offenem Deckel

             einkocht  (weil man z.B. zuviel Wasser zugefügt hatte, hmpfff),

             muss man danach die halbe Küche putzen.

Merke 3: Man verbrennt sich beim Kosten von Tomatensauce grundsätzlich

             die Zunge. Immer.

 

Habt einen sonnigen Tag,

Dagmar

 

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