Gepinselt, geflucht, genäht... und schließlich für tragbar befunden

Gern würde ich viel mehr Kleidung für mich selber nähen, aber bekleidungsnähtechnisch bin ich noch in der learning-by-doing-Phase und die Ergebnisse sind nicht immer ganz so, wie ich mir das vorgestellt hatte. Aber Übung macht bekanntlich den Meister, also probiere ich weiter rum und lerne dazu. 


"I hope to do it better in time. I myself am very far from satisfied with this but, well, getting better must come through DOING it and through trying."

(Vincent van Gogh in einem Brief an seinen Bruder Theo)


Und tatsächlich kommt immer öfter ein Teil raus, das ich dann gern und nicht nur zuhause trage. Diese beiden Oberteile sind diese Woche entstanden und ich mag sie. Ich habe zum ersten Mal Bleichmittel (Haushaltsbleiche aus der Drogerie) auf Jersey ausprobiert. Bleiche (am besten vor dem Nähen auf das bereits zugeschnittene Stoffstück) aufpinseln, abwarten, bis der Stoff nicht mehr heller wird, dann auswaschen. Man sollte auf jeden Fall vorher an einem Probestoffstück ausprobieren, wie der Stoff reagiert und auf welche Farbe er ausbleicht (es kann z.B. orange rauskommen, oder gelb, oder es passiert gar nichts...)


Beim Kurzarmshirt hatte ich mich spontan für ein französisch-bejahendes Oui entschieden, um dann nach dem Ausbleichen zu bemerken, dass ich ein schwungvolles Qui gepinselt habe (was übrigens "dass" heißt, orrrr...), also hab ich das Q nochmal zu einem dicken O überpinselt, man kann auf dem Foto den Ausbleichprozess etwas sehen. Der Schnitt ist selfmade.


Beim dunkelblauen Shirt kam ein dickerer kuscheliger Sweatstoff zum Einsatz. Beim Pinseln des Bootes gab es dann unbeabsichtigt einen Fleck (wo Bleiche hintropft, da kriegt man sie nicht wieder weg), nach kurz ärgern und tief durchatmen hab ich mit dem Pinsel noch mehr Kleckse gesprenkelt und finde das Ergebnis sogar besser als ohne Sprenkel. Den Pinsel nach Gebrauch übrigens immer sofort auswaschen.

Der Schnitt ist das Fledermausshirt "Usedom", ich hab allerdings die Ärmel etwas weniger fledermausig gemacht.


Und um den Sommer noch ein wenig festzuhalten, gab es noch ein Wassermelonentäschchen aus bemaltem Stoff (der in seinem früheren Leben mal ein beiger IKEA-Vorhang war).

verlinkt zu RUMS.


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Kommentare: 5
  • #1

    Mareike (Donnerstag, 03 September 2015 22:59)

    Dein Shirt sieht trotzdem toll aus und ich würde es auch tragen. Ich hab letzte Woche auch das erste Mal mit Bleiche auf Stoff gemalt. Die Idee hatte ich mir von Deinen Schwalben abgeguckt und wollte mich mal dafür bedanken.

    LG Mareike

  • #2

    Dagmar (Freitag, 04 September 2015 00:01)

    @Mareike: Yeah, ich konnte jemanden inspirieren, das freut mich doch sehr, Danke für die nette Rückmeldung!

  • #3

    Maira (Freitag, 04 September 2015 21:27)

    Total cool und toll!! Ich glaube ich muss auch mal sowas machen. :)
    LG Maira

  • #4

    Judika (Sonntag, 06 September 2015 12:07)

    Das Oui-Shirt ist klasse, und das Melonentäschen der absolute Hammer, das wäre ein Supergeschenk für eine meiner Nichten, die so gerne Melonen essen.
    Dir eine gute Zeit
    Judika

  • #5

    FrauAtze (Sonntag, 06 September 2015 21:35)

    Beide Shirts gefallen mir richtig gut! Es sieht nicht nach Anfangsnähphase aus und so kreativ mit Bleiche habe ich noch nie gearbeitet!